„Jak chwytać lisy w Pańskiej winnicy”? Treści antyheretyckie w kazaniach św. Bernarda z Clairvaux i Hélinanda z Froidmont
DOI:
https://doi.org/10.12775/RH.2014.04Abstrakt
„Wie sollen die Füchse im Weinberg des Herrn gefangen werden?”
Antihäretische Inhalte in den Predigten Bernhards von Clairvaux und Helinands von Froidmont
Zusammenfassung
Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts engagierten sich die Zisterzienser bei der Bekämpfung der Ketzerei im Languedoc, indem sie in den Jahren 1208-1227 als Prediger und päpstliche Legaten, aber auch als Anführer von Kreuzzügen einen bewaffneten Kampf gegen die Katharer antraten. Ein solch intensives Engagement im Kampf gegen die Ketzerei erregt seit Jahren das Interesse der Forschung. Die amerikanische Historikerin Beverly Mayne Kienzle widmete diesem Thema zahlreiche Studien (darunter vor allem: Cistercians, Heresy and Crusade in Occitania, 1145-1229. Preaching in the Lord’s Viyeard, 2001). Sie unterstrich die Bedeutung der Predigten Bernhards von Clairvaux, der sich in den 1130er Jahren als einer der ersten für den Kampf gegen die Ketzerei in Südfrankreich engagierte und dessen Schriften den Zisterziensern die Ziele dieser Tätigkeit bei der Verteidigung der Lehrautorität der Kirche vor Augen führten. Der letzte Zisterzienserprediger, der eine aktive Rolle im Kampf gegen die Häretiker spielte, war Helinand von Froidmont. In den 1220er Jahren lehrte er sowohl den Regular- als auch den Säkularklerus, Ketzer zu erkennen, und polemisierte gleichzeitig gegen einige Elemente der katharischen Lehre. Der vorliegende Beitrag versucht erneut, auf die antihäretische Tätigkeit dieser beiden Prediger einzugehen, und zeigt den Wandel der Ansichten über den Kampf gegen die Ketzerei bei den Zisterziensern auf. Der Autor analysiert die Art und Weise, wie die Prediger einen Ketzer sahen, wie sie ihn erkannten und was sie über ihre Lehren wußten. Entsprechend dem im polemischen frühchristlichen Schrifttum ausgearbeiteten Bild des Häretikers wurden sie meistens mit dem Wolf im Schafspelz oder mit Füchsen, die den Weinberg des Herren verwüsten, verglichen. Der Topos der Kirche als Weinberg des Herrn, der von den ketzerischen Füchsen verwüstet wird, wurde so zum zentralen Thema zweier Predigten Bernhards von Clairvaux über das ‚Lied der Lieder‘ (Hohelied), das ihm für Bemerkungen zur falschen Natur der Ketzer diente. Seinen Ausdruck fand dies vor allem in seiner ironischen Refl exion, daß die Ketzer einerseits zur sexuellen Abstinenz aufriefen, andererseits aber intensive Beziehungen mit Frauen unterhielten. Eine ähnliche Polemik läßt sich auch bei Helinand von Froidmont feststellen, der sich auf die Demaskierung der falschen Heiligkeit der katharischen „Perfekten“ konzentrierte. In den 1230er Jahren übernahmen Vertreter der Bettelorden den Platz der Zisterzienser im Kampf gegen die Häretiker und wurden zum integralen Bestandteil des von den Päpsten gelenkten Inquisitionssystems, in dessen Rahmen die Seelsorge parallel zu Repressalien eingesetzt wurde.
‘How to catch foxes in the Lord’s vineyard?’
The problem of heresy in the sermons by St Bernard of Clairvaux and Hélinand of Froidmont
Abstract
Since the middle of the twelfth century Cistercians started to be more and more involved in the antiheretical operations in Languedoc, acting as preachers, papal legates and leaders of the crusading army which in 1209-1227 combated the Cathars. The book on Cistercians, Heresy and Crusade in Occitania, 1145-1229, published in 2001 by Beverly Mayne Kienzle, remains a magisterial study on the motives which inspired the Cistercians to become an active party in the Church struggle against heretics. The present article is intended to reexamine the antiheretical activities of St Bernard of Clairvaux and Hélinand of Froidmont, demonstrating the evolution of Cistercians’ approach to heretics, which took place within the eighty year period, from mid-1140s to late 1220s. The sermons of those two preachers offer a first-hand source to study how they perceived and identified heretics as well as what they knew about heretical doctrine they challenged. At the same time they shed some light on the strategies of Church combat against religious dissidents before the appointment of first papal inquisitors in 1230s.
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