Schleiermachers Erziehungsdenken in Form Intergenerationellen Dialogs
DOI:
https://doi.org/10.12775/PCh.2010.005Abstract
Den pädagogischen Schriften von Schleiermacher liegt dialektische Denkfigur zu Grunde, die an den bekannten aus der griechischen Antike Begriff des Dialogs (dia-logos) zurückzuführen ist. Seine Struktur wird dargestellt zum einen als Oszillation zwischen Sprache und Denken, zum anderen als Wechselbeziehung zwischen dem „transzendenten Grund“ und dem „unmittelbaren Selbstbewusstsein“, oder anders gesagt: Wissen und Erkennen. Der Verfasser des Artikels geht davon aus, dass das obige Reflexionsschema auch in Schleiermachers Denken über Erziehung Anwendung gefunden hat. In Bezug auf das in Polen gänzlich unbekannte pädagogische Hauptwerk des berühmtesten protestantischen Theologen des 19. Jahrhunderts Grundzüge der Erziehungskunst wird versucht, den in der Sprachtheorie angelegten dialogisch-dialektischen Ansatz herauszuheben und seine Relevanz für die Grundlegung der Pädagogik als „Technik“ des intergenerationellen Diskurses aufzuzeigen. Der argumentative Leitfaden verläuft in vier Punktem. Zunächst wird die in bisheriger Rezeption des Schleiermachers Hermeneutik unterbeleuchtete Sprachtheorie hinsichtlich ihrer pädagogisch relevanten Aussagekraft skizzenhaft rekonstruiert. Im zweiten Punkt richtet sich das Augenmerk auf den Begriff der Divination, der bildungstheoretisch ausgedeutet wird. Danach geht man zum Grundriss ethischen Konzepts von Schleiermacher über, dessen Aufgabe ist, den Rahmen des Diskurses zwischen den Erwachsenen und den Nachwachsenden zu bestimmen. Abschließend wird das Novum der intergenerationalen Fragestellung in Schleiermachers Theorie pädagogischer Praxis erörtert.
Downloads
Published
How to Cite
Issue
Section
Stats
Number of views and downloads: 694
Number of citations: 0