Literatur im planetaren Gebrauch /Missbrauch. Die Abenteuer des Werkes jenseits seines Kulturkontextes
DOI:
https://doi.org/10.12775/LC.2013.035Schlagworte
Komparatistik, Methodologie, Weltliteratur, David DamroschAbstract
Das zentrale Problem des Artikels ist das Wegfallen von interpretatorischen Beschränkungen, die dann erfolgt, wenn ein Werk in den globalen Umlauf kommt, über die Grenzen der Kultur hinaus, der es ursprünglich angehörte. Bei der Reflexion des Problems wird die von David Damrosch eingeführte methodologische Perspektive ausgewertet. Damrosch wird dabei als Schöpfer der neuen Auffassung der „Weltliteratur” vorgestellt, zugleich als Kritiker dieses Begriffs. Seine Kritik eröffnet eine Debatte zu einer genuinen, von eurozentrischen Beschränkungen befreiten Weltliteraturwissenschaft. Aus ihr geht eine Vision der Literatur hervor, die auch von nichteuropäischen Interpreten ‘missbraucht’ werden kann, wofür die Ansichten des irakischen Literaturwissenschaftlers Imad ad-Din Chalils als Beispiel angeführt werden. Aus den Überlegungen des Artikels ergibt sich die Notwendigkeit, die Prämissen der postkolonialen Kritik aufzugeben, die sich auf das Verständnis von Literatur als Werkzeug von Dominanz und symbolischer Gewalt stützte. An ihre Stelle tritt die Vision der Literatur als Austauschgegenstand, der beinahe willkürlichem Gebrauch und Missbrauch seitens seiner wechselnden Nutzer im globalen Raum unterzogen wird.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Stats
Number of views and downloads: 270
Number of citations: 0