Kommunikation in der Krise. Nürnbergs Ostkorrespondenz vor und während der Hussitenkriege
DOI:
https://doi.org/10.12775/BPMH.2016.012Schlagworte
Nürnbergs Ostkontakte, Kommunikation, Hussitenkriege, Handel, Krisenzeit, schriftliche Quellen, RechtshilfeAbstract
Nürnbergs Kommunikation war in der Krisenzeit der Hussitenkriege fest eingebunden in die spätmittelalterlichen Handels- und Bündnissysteme unterschiedlicher Städtelandschaften. Das bedeutete stets eine Art Grundsicherung für den Kommunikationsprozess des Inneren Rats. Dieser war wiederum die Voraussetzung für soziale und ökonomische Stabilität. Die Nürnberger Briefbücher sind die zentrale Quelle, um entsprechende Zeitläufe – die Quellen sprachen sorgenvoll von „sörklichen lewff“ – quantitativ und qualitativ einzugrenzen. Nürnbergs Stärke basierte zu einem großen Teil auf seinen Ostgeschäften. Das waren konkrete Kontakte zu sächsischen, schlesischen, polnischen und vor allem zum böhmischen Handelsbürgertum in Markt und Stadt sowie zum dort begüterten Adel. Untersucht wurde exemplarisch aber nur die Korrespondenz zwischen Franken und Böhmen. Für den Zeitraum von 1449 bis 1457 – für diese Jahre sind die Nürnberger Briefregister bereits erschlossen – kann man diese näher spezifizieren.Literaturhinweise
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