Die Flucht jüdischer Polinnen und Polen nach Sachsen während und unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg
DOI:
https://doi.org/10.12775/BPMH.2023.011Schlagworte
Juden; Flucht; Erster Weltkrieg; SachsenAbstract
Die Flucht jüdischer Polinnen und Polen nach Sachsen war die Folge existenzieller Bedrohungen und eines starken Antisemitismus. Im neuen Land stießen die Geflüchtete jedoch auf eine Reihe von Problemen: Sie wurden nicht in die sächsische Gesellschaft integriert, sondern meist nur geduldet. Ihre neue Lebensrealität bestand aus dem Versuch, sich eine Existenz aufzubauen und gleichzeitig der staatlichen Repression und den häufigen Anfeindungen aus der Bevölkerung heraus zu trotzen. Der politische Systemwechsel 1918 schuf zwar bessere Integrationsmöglichkeiten, vereinfachte zugleich die Arbeit der antisemitischen Kräfte.
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