Das Problem der Vermeidung von Kurialpflichten durch Dekurionen im 4. Jahrhundert n. Chr. im Lichte des Theodosianischen Kodex
DOI:
https://doi.org/10.12775/BPMH.2022.001Schlagworte
spätrömisches Reich; Stadtkurien; Decurionen; Munera; steuerliche Belastung; normative QuellenAbstract
An der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert n. Chr. hat sich die Position der Stadtratsmitglieder geändert. Besonders die Gesetzgebung des römischen Kaisers Konstantin I. (306–337) machte die Mitgliedschaft in den Räten obligatorisch. Dies führte zu einer zunehmenden Dienstvermeidung durch die Curialen und zu einem Rückgang der Zahl der Ratsherrn. Wie tiefgreifend dieser Prozess war, wird von zeitgenössischen Forschern diskutiert. In diesem Artikel stelle ich anhand normativer Quellen, insbesondere des Codex Theodosianus (Kapitel I, Buch XII), die wichtigsten Wege zur Vermeidung des Dienstes in Stadträten vor. An der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert führte die kaiserliche Gesetzgebung Lösungen ein, die die Position der Dekurionen erheblich einschränkten. Zudem wurde der Ton der Gesetze verschärft.
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